Neckar Odenwald Kreis: Katzenbuckel

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© Touristikgemeinschaft Odenwald e.V. · Christian Frumolt CC BY-SA
Viele Katzen, ein Schach-Turm und eine Maus. Das sind die etwas ungewöhnlichen Zutaten unserer heutigen Tour. Aber der Reihe nach:
Wenige Kilometer von unserem heutigen Ziel entfernt, finden wir in der Gemeinde Waldbrunn einen Penny-Markt, der im selben Gebäude die kleine, aber feine Bäckerei Schmitt beheimatet. Dort gibt es zwar keine Nussgipfel zu kaufen, dafür aber sogenannte Nuss-Schleifen. Die sehen nicht nur gut aus, sondern schmecken auch hervorragend. Passt doch!
Und jetzt geht das los mit den Katzen. Das habe ich mir nicht ausgedacht, das könnt ihr gerne selbst recherchieren. Wir starten unsere Tour zum Katzenbuckel1 mit dem darauf befindlichen Katzenbuckelturm in der Ortschaft Waldkatzenbach. Vor dem Ortseingang befindet sich ein Kreisverkehr, auf dem sich was? – ja klar, eine Katze befindet. An der Kirche finden wir einen Parkplatz, die Straße heißt passenderweise Katzenbuckelstraße. Unsere Wanderung verläuft über den Katzensteig, später auf dem Katzenbacher Pfad. Irgendwann kommen wir an einem Hinweisschild zur Katzenbuckel-Therme vorbei. Damit aber noch nicht genug. Nachdem wir auf dem Katzenbuckel waren, laufen wir noch zum Katzenbuckel-See und auf dem Weg zurück in die Ortschaft, kommen wir an der ziemlich verlassen wirkenden Villa … na? – genau, Villa Katzenbuckel vorbei.
Noch mehr Katzen kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Unabhängig von der inflationären Erwähnung des beliebten Vierbeiners, ist die heutige Wanderung aber vor allem wieder einmal richtig schön. Wir laufen größtenteils durch dichten Laubwald, dessen helles grün uns förmlich anschreit. Da es ein sehr heißer Tag ist, genießen wir den Schatten, den uns die Bäume spenden. Auf dem Weg liegen mehrere offene Schutzhütten, die wir gerne nutzen, um kurz zu verweilen. Auf den letzten Höhenmetern schlängelt sich der Weg hoch zum Katzenbuckel durch ein Waldstück, wie aus einem Märchen. Ich warte nur noch darauf, dass Richard Gere als „Der Erste Ritter“ um die Ecke reitet, um Julia Ormond vor einem Schurken zu retten. Wir bekommen weder Ritter noch Burgfräulein zu Gesicht, was schade ist. Auf die Begegnung mit einem Schurken verzichten wir allerdings gerne.
Oben angelangt, auf dem 627 Meter hohen Katzenbuckel, sehen wir endlich auch den Katzenbuckelturm. Und der sieht tatsächlich aus, wie der Turm von einem Schachspiel. Ein kreisrunder, gemauerter Sandsteinturm mit Zinnen. Innen mit einer steinernen Wendeltreppe, oben weht an einem Fahnenmast die badische Fahne. Ringsum ganz viel Odenwald. Im Jahr 1821 wurde der Turm als Festpunkt für die Triangulation (Dreiecksmessung) der Landvermessung erbaut. Trotz GPS wird er angeblich auch heute noch dafür genutzt und ist als sogenannter „Trigonometrischer Punkt I. Ordnung“ klassifiziert – was immer das auch bedeutet? Als in der Schule das Thema Landvermessung drankam, war ich vermutlich krank.


Und was ist mit der anfangs erwähnten Maus?
Nachdem wir vom Katzenbuckelturm ringsum ausgiebig in die Landschaft geschaut und uns an der schönen Aussicht sattgesehen haben, machen wir es uns auf dem Vorplatz auf einer Bank zwecks Essensaufnahme bequem. Gerade ist sonst niemand hier, die kleine Gruppe mit Gravelbikes von vorhin, ist weitergefahren. Zumindest denken wir, wir sind allein. Denn als wir unsere belegte Brötchen ausgepackt haben, bemerken wir plötzlich ein Rascheln, irgendwo vor uns am Boden. Wir schauen nach, was sich da bewegt und entdecken eine gut genährte Maus. Die scheint Erfahrung mit Wanderern und ihren Vesperbroten zu haben und bettelt uns ziemlich selbstbewusst an. Echt jetzt? Ausgerechnet auf dem Katzenbuckel wohnt eine Maus, das passt ja! Wir werfen ihr schließlich ein Stück Käse zu und schauen zu, wie sie sich darüber hermacht. Ein Foto mit dem Handy zu machen ist auch nicht schwierig, der kleine Nager hat es nicht eilig wegzukommen. Wir freuen uns über die Begegnung und können nicht fassen, was es für Zufälle gibt.



Nach unserer Mittagspause laufen wir noch zu dem bereits erwähnten Katzenbuckel-See, der in unmittelbarer Nähe des Katzenbuckels liegt. Dort angekommen, sehen wir kleine Kreise auf der Wasseroberfläche, die von Regentropfen stammen. Ein Blick gen Himmel zeigt uns dann auch, dass es eine gute Idee ist, den Rückweg anzutreten, es sieht nach Gewitter aus. So nehmen wir dann auch den direkten Weg nach Waldkatzenbach, zurück zum Auto.
Weil der Tag noch jung ist und wir Lust auf Kaffee und Kuchen haben, schauen wir, was sich da auf der Heimfahrt noch „einbauen“ lassen könnte. Wir finden das Kaffee Alltagsglück2 in Aglasterhausen. Bis dahin ist es zwar ein ganzes Stück zu fahren, als wir dort ankommen, bereuen wir unsere Entscheidung jedoch nicht. Ein superschönes Kaffee mit leckeren selbstgebackenen Kuchen und Torten, freundliche Menschen – alles richtig gemacht!


Als wir auf der Heimfahrt denken, wir haben den ganzen Katzen-Spuck hinter uns gelassen, fahren wir noch durch den Ort NeckarKATZENbach.
Also irgendwann ist aber auch gut!

